Das Förderkonzept ist Teil unseres pädagogischen Konzepts und unter folgender Nummerierung zu finden :
3.3. Individuelle Förderung und Lernberatung
3.3.1. Förderkonzept Grundschule
- Die in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte dokumentieren den Lern- und Sozialentwicklungsstand der Schüler.
- Bei Bedarf findet ein fächerübergreifender Austausch statt, um den Förder- bzw. Forderbedarf des Schülers/der Schülerin sowohl bezüglich der Anspruchsebene als auch bezüglich des Fachbereichs zu ermitteln.
- Die Selbsteinschätzung des Schülers/der Schülerin wird in den Planungsprozess einbezogen.
- Der Klassenlehrer/die Klassenlehrerin analysiert die so gewonnenen Informationen und erarbeitet aus diesen ein individuelles Förderungs- bzw. Forderungskonzept und stimmt dieses mit den in der Klasse unterrichtenden Lehrkräften und der Schulleitung ab.
- Die geplanten Maßnahmen werden mit den Eltern und im Anschluss daran auch mit dem betroffenen Schüler/der betroffenen Schülerin besprochen, um einen möglichst breiten Konsens zu erzielen.
- Die Planung enthält verbindliche zeitliche Rahmenabsprachen, Zielvorgaben und konkrete Absprachen zur Überprüfung der einzelnen Schritte auf dem Weg zur Erreichung der Zielvorgaben
- Erweisen sich die geplanten und durchgeführten Fördermaßnahmen nicht als zielführend oder stellt sich der Förderbedarf als umfassender als zunächst angenommen heraus, werden die Sonderschullehrkraft, außerschulische Fachkräfte und ggf. die Klassenlehrkraft der nächsthöheren Klasse beratend hinzugezogen.
- Erweisen sich die geplanten und durchgeführten Fordermaßnahmen nicht als zielführend oder stellt sich der Forderbedarf als umfassender als zunächst angenommen heraus, werden die Klassenlehrkraft der nächsthöheren Klasse und/oder außerschulische Fachkräfte beratend hinzugezogen. Eine weitere Maßnahme zur individuellen Forderung ist das Enrichment-Programm vom Kreis Nordfriesland.
3.3.2. Mögliche Maßnahmen zur individuellen Förderung bzw. Forderung:
1. Individueller, auf einen klar begrenzten Förder-/ Forderaspekt zugeschnittener
Lernplan.
2. Individualisierung des Unterrichts unter Einbeziehung der Möglichkeit eines
Nachteilsausgleichs, spezieller Aufgabenstellungen in einzelnen Fachbereichen
oder der Ausweisung eines über den Lehrplan hinausgehenden Anspruchsniveaus
für einen Fachbereich.
3.3.3. Projektklasse für Schulische Erziehungshilfe im Primarbereich - „Mini UNO“
Die Mini UNO ist seit dem Schuljahr 2019/20 an der Herrendeichschule auf Nordstrand angesiedelt. Sie ist ein Kooperationsprojekt des Schulamtes Nordfriesland mit der Pestalozzi-Schule Husum, der Herrendeichschule Nordstrand, der Jugend- und Eingliederungshilfe des Kreises Nordfriesland sowie den freien Trägern, Diakonisches Werk Husum gGmbH und Kompass gGmbH.
Das Team der Klasse besteht aus einer Lehrkraft der Herrendeichschule, einer Lehrkraft für Sonderpädagogik des Förderzentrums Pestalozzi-Schule und je einer pädagogischen Fachkraft vom Diakonischen Werk und vom Kompass.
In der Mini UNO werden neben schulischen Inhalten insbesondere die emotional-sozialen Kompetenzen durch außerschulische Lernangebote gefördert. Die Lerngruppe ist sehr klein gehalten und die Förderung findet hoch individualisiert statt.
Die Mini UNO ist offen für Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter, die aus dem südlichen und mittleren Kreisgebiet Nordfrieslands und aus der Stadt Husum kommen. Wenn die bisherigen Maßnahmen der Schulischen Erziehungshilfe an der Stammschule nicht ausreichen oder die Kinder die bis dahin bestehenden schulischen Angebote nicht mehr annehmen, ist die Beschulung in dieser Projektklasse eine Option. Alle Kinder werden formal an der Herrendeichschule aufgenommen, um perspektivisch in kleinen Schritten in eine Regelklasse re-integriert zu werden. Oberstes Ziel ist eine umfassende Beschulung in einer Regelklasse der Herrendeichschule oder aber die Rückführung in die Herkunftsschule.
Nähere Informationen zu der Projektklasse für Schulische Erziehungshilfe - „Mini UNO“ - sind im entsprechenden Konzept nachzulesen.
3.3.4. Förderkonzept Orientierungsstufe
- Differenzierung nach individuellen Lern- und Leistungsniveaus findet im Klassenverband durch Lernangebote, die an den jeweiligen Kompetenzen des einzelnen Kindes ausgerichtet sind, statt.
- Bei nicht mehr ausreichenden Leistungen werden differenzierte Lernangebote erstellt, ebenso bei deutlich über dem Durchschnitt der Klasse liegenden Leistungen.
- In den schulartübergreifenden Klassen findet individuelles Fördern und Fordern für leistungsstarke bzw. –schwache Schülerinnen und Schüler statt.
- Kernfächer werden, wenn möglich von 2 Lehrkräften im Team unterrichtet;
- Bsp.: für Freiarbeit oder EVA eine Lehrkraft, die zweite für spezielle Förderarbeit (Legasthenie, Lesekompetenz u. ä.).
- Arbeiten/Tests: Die Basisarbeit (70%) muss von allen Schülerinnen und Schülern bewältigt werden; Profilaufgaben (30%) sind dann fakultativ; alle Ergebnisse kommen als Vorschlag für die spätere Schulart in das Zeugnis (unterschiedliche Leistungsniveaus)
- Es sollen in der Orientierungsstufe möglichst viele Klassenlehrerstunden erteilt werden für individuelle und flexible Stundengestaltung.
- Als Voraussetzung für den Einsatz von „Fit und Stark“ und des Methodentrainings ist die Förderung der Lernkompetenzen notwendig.
- Individuelle Ergebnisse können in Portfolios erstellt und gesammelt werden.
- Die Mitarbeit der Eltern und älteren Schülerinnen und Schüler ist erwünscht bei
- der Betreuung der Hausaufgaben
- den Angeboten von Projekten (Sport, Theater, Werken u.ä.)
- den Lernpartnerschaften innerhalb der Klassen.
3.3.5. Förderkonzept für die Klassen 7-10
- Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler unterstützen und helfen sich in den heterogenen Lerngruppen.
- Eltern sind mitverantwortlich für z. B. das Bereitstellen und Vorhalten der Arbeitsmaterialien, den regelmäßigen Schulbesuch usw.
- Besondere Fähig- und Fertigkeiten der Eltern sollen im Rahmen von Projektangeboten mit in den Unterricht einbezogen werden. Lernplangespräche finden zu dem mindestens einmal im Schulhalbjahr statt.
- Die Umsetzung des Methodenkonzepts der Herrendeichschule Nordstrand bietet in allen Klassen verbindliche Strukturen. Die EVA-Stunden sind verlässlich in der Stundenverteilung/-planung berücksichtigt.
- Schülerinnen und Schüler werden zu Lernhelfern ausgebildet, um im Rahmen einer zeitlich begrenzten Unterstützung anderen Kindern bei Lernproblemen in bestimmten Bereichen zu helfen.
- Unsere Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, nach dem 7. Schuljahr die Flexklasse an der Gemeinschaftsschule Nord in Husum zu besuchen.
- Die enge Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum ist durch die tägliche Anwesenheit einer Lehrkraft für Sonderpädagogik gegeben.
- Die Schule arbeitet eng mit dem Schulpsychologischen Dienst zusammen.
- Ab Klassenstufe 8, in einzelnen Fällen auch früher, besteht für SchülerInnen mit (sonderpädagogischem) Förderbedarf die Möglichkeit einer Betreuung durch einen Bildungscoach über das Handlungskonzept PLuS (z.Zt. Hr. Martin Röder,Theodor-Schäfer-Werk), sofern freie Plätze vorhanden sind.
- Ab Klassenstufe 8, in einzelnen Fällen auch früher, besteht für Schüler mit (sonderpädagogischem) Förderbedarf ebenfalls die Möglichkeit einer Betreuung durch die Rehaberater für Rehabilitanden und Schwerbehinderte der Bundesagentur für Arbeit (z-Zt. Frau Franke und Herr Cleve), die bezüglich Praktika und Berufshinführung die SchülerInnen, Eltern und Lehrer beraten und unterstützen.
- Ab Klassenstufe 8 besteht für SchülerInnen mit (sonderpädagogischem) Förderbedarf die Möglichkeit, Praxistage zu beantragen (z.Zt. bei Herrn Thomsen, GemS Mildstedt), an denen sie z.B. an einem Tag der Woche statt Unterricht in einem Betrieb arbeiten und dort praktische Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln.
3.3.6. Projektklasse für Schulische Erziehungshilfe im Sekundarbereich
Die Projektklasse für Schulische Erziehungshilfe ist seit dem Schuljahr 2018/19 an der Herrendeichschule auf Nordstrand angesiedelt. Sie ist ein Kooperationsprojekt des Schulamtes Nordfriesland mit der Grund- und Gemeinschaftsschule Herrendeichschule, der Pestalozzi-Schule Husum, der Jugend- und Eingliederungshilfe des Kreises Nordfriesland sowie dem Diakonischen Werk Husum gGmbH.
Das Team der Klasse besteht aus einer Gemeinschaftsschullehrkraft der Herrendeichschule, einer Lehrkraft für Sonderpädagogik des Förderzentrums und einer pädagogischen Fachkraft des Diakonischen Werkes. Die Lerngruppe sollte die Anzahl von fünf Schülerinnen und Schülern nicht überschreiten, um individualisierte Förderung bestmöglich zu gewährleisten.
Die Projektklasse ist offen für Sekundarstufenschülerinnen und -schüler des gesamten Kreises Nordfriesland, bei denen die bisherigen Maßnahmen der Schulischen Erziehungshilfe an der Stammschule nicht ausreichen oder die die bis dahin bestehenden schulischen Angebote nicht mehr annehmen. Sie werden formal an der Herrendeichschule aufgenommen, um perspektivisch in eine Regelklasse vor Ort reintegriert zu werden. Oberstes Ziel ist eine umfassende Beschulung in einer Regelklasse der Herrendeichschule oder aber die Rückführung in die Herkunftsschule.
Nähere Informationen zu der Projektklasse für Schulische Erziehungshilfe sind im entsprechenden Konzept nachzulesen.
3.3.7. Lehrkraft für Sonderpädagogik
An der Herrendeichschule Nordstrand unterstützen sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich Sonderpädagoginnen und -pädagogen die individuelle Förderung der einzelnen Kinder in Kooperation mit allen Regelschullehrkräften. Das Ziel dabei ist es, den Gedanken der Inklusion möglichst erfolgreich in die Praxis umzusetzen, indem Schülerinnen und Schüler mit anerkanntem sonderpädagogischem Förderbedarf oder zu erwartendem Förderbedarf in den einzelnen Klassenstufen gemeinsam mit allen Kindern lernen können.
Die Kernaufgaben der sonderpädagogischen Arbeit sind Prävention, Beratung und Diagnostik.
Dazu gehören unter anderem folgende Teilaspekte:
Prävention
- Unterstützung bei der Gestaltung des Übergangs Kita-Grundschule
- Sprachheilpädagogische Angebote in der Eingangsphase und vorschulisch
- Präventionsarbeit in der Eingangsphase
- Unterstützung beim Erstellen von Lernplänen und beim Planen von temporären Fördermaßnahmen
Beratung
- Unterstützung bei der Gestaltung des Übergangs Grundschule – Gemeinschaftsschule
- Gemeinsamer Unterricht
- Teamarbeit mit den Regelschullehrkräften
- Initiierung und Begleitung von Lernprozessen in heterogenen Lerngruppen, insbesondere individuelle Förderung auf Basis sonderpädagogischer Förderpläne
- Entwicklung und Durchführung gezielter Fördermaßnahmen (z.B. epochale Kleingruppen- oder Einzelförderung)
- Erstellen der sonderpädagogischen Förderpläne
- beratende Begleitung bei Elterngesprächen
- Unterstützung bei der Formulierung von Zeugnisbemerkungen für Kinder mit anerkanntem sonderpädagogischen Förderbedarf
- Vermittlung außerschulischer Unterstützungsangebote in enger Kooperation mit Schulsozialarbeit und dem vor Ort zuständigen Erziehungshilfe-Tandem
- Unterstützung bei der Gestaltung des Übergangs Schule – Beruf
Diagnostik
- Mitwirkung bei der Schuleingangsdiagnostik
- lernprozessbegleitende Diagnostik im Rahmen der Prävention
Sonderpädagogische Überprüfung im Bereich Lernen